Sofortprogramm Feldhamsterschutz Thüringen im Erfurter Stadtgebiet
Dieses Projekt war Teil eines Verbundprojekts und wurde gefördert durch Mittel der EU und des Freistaats Thüringen über das Programm "Entwicklung von Natur und Landschaft". Innerhalb des Projekts obliegt der Stiftung Naturschutz Thüringen die zentrale Projektkoordination und Öffentlichkeitsarbeit, während die anderen Partner die Umsetzung der Maßnahmen in den Handlungsgebieten verantworten.
Dieses Vorhaben ist von zentraler Bedeutung, um die letzten in Thüringen verbliebenen Feldhamstervorkommen kurzfristig soweit zu schützen und zu stärken, so dass von diesen ausgehend künftig im Rahmen eines größer angelegten Folgeprojekts eine Bestandsstärkung der Feldhamstervorkommen in Thüringen, die Wiederbesiedlung aktuell erloschener Vorkommen sowie ggf. bestandsstützende Aufstockungen möglich sind.
Feldhamster-Schwerpunktgebiete dieses Projekts waren:
SPG 23 Alach-Bindersleben
Flächen bei Azmannsdorf
Als Maßnahme wurde hier der Streifenanbau gewählt, da zum einen die bereits bestehenden Strukturen aus dem BfN Projekt „Feldhamsterland“ übernommen werden konnten und diese sich leichter in das zukünftige Förderprogramm des KULAP überführen lassen.
Angebaut wurden bei Azmannsdorf Weiße Lupine, Winterweizen, Luzerne und Blühstreifen wurden neu eingesät. Durch die Streifen kann der Feldhamster andere Kulturen in seinem Umfeld schnell erreichen und durch die Hamsterstreifen ist auch nach der Ernte noch Deckung und Nahrung vorhanden. In Bindersleben wurden auf den Maßnahmeflächen vor allem Sommerungen, Durum, Erbsen, Zuckerrüben und Senf angebaut auch die schon bestehenden Blühstreifen wurden neu bestellt.
Hamsterstreifen Bei Bindersleben
zwischen den Schlägen eine schön ausgeprägte Segetalflora
Hamsterstreifen in Zuckerrüben bei Bindersleben
Der Feldhamster ist eine typische Beuteart und die Prädation ist mit bis zu 87 % eine der häufigsten Mortalitätsursachen (Kayser et al. 2003). Im Zuge der weiteren Optimierung der Quellpopulationen im Teilprojektgebiet soll deshalb testweise ein Prädationsschutz von bodenlebenden Raubsäugern (hauptsächlich Fuchs) mittels moderner Fallenjagd in den Kernflächen bei Bindersleben erfolgen. Dabei werden vorerst 4 Kastenfallen (nach AIHTS-zertifiziert) inkl. Fallenmelder eingesetzt, für die ein kooperierender Jagdpächter gefunden wurde, der die Fallen im Rahmen seiner Hegeverpflichtung fachgerecht betreut.
Über Ergebnisse und Auswertungen informieren demnächst.
Gefördert durch:
Hier finden Sie weitere Informationen über die Feldhamster-Schwerpunktgebiete auf der Seite des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN).
Stiftung Lebensraum Thüringen e.V.
Sömmerdaer Straße 10
99098 Erfurt-Hochstedt
Projektmitarbeiter: René Sollmann